Vertraue keiner Bank

Die Deutsche Bank durchdenkt ihre Werbeslogans ja immer ganz genau. Derzeit heißt es dort „Leistung aus Leidenschaft“. Was genau das Unternehmen wohl gemeint hat, das fragt man sich seit dem jüngsten Fall. Einer der Angestellten des Geldinstituts hat seine Leidenschaft entdeckt – fürs Casino. Dort verzockte er in einem Zeitraum von rund drei Jahren etwa acht Millionen Euro. Schon am kommenden Montag wird sich der 39 Jahre alte Jens L. vor dem Gericht in Stade für seine Veruntreuung verantworten müssen.

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Der Banker, der den Werbeslogan ganz offensichtlich zu genau nahm, hat offensichtlich Geld zum Spielen benötigt – Geld, das er selbst nicht besaß. In der Filiale in Buxtehude, in der der Mann bis dahin beschäftigt war, sah er die Gelegenheit, Geld von Kunden abzuzwacken und dieses nahezu jeden Abend in die Spielbank in Hamburg zu tragen. Nach bisherigen Feststellungen und Aussagen wurden teilweise 50.000 Euro, manchmal sogar noch weit mehr, in einer einzigen Nacht verspielt. Glück hatte Jens L. also nicht bei seinem Versuch, Profit aus dem zweckentfremdeten Kapital seiner Kunden zu schlagen, die ihm in all den Jahren ihr hart verdientes Geld anvertraut hatten. Vor Gericht will sich der Beschuldigte laut seinem Anwalt geständig zeigen und die kompletten Taten der vergangenen drei Jahre zugeben.

Der Anwalt von Jens L. äußerte sich laut Bild wie folgt dazu: „Wir werden beleuchten, wie sich der Druck der Deutschen Bank auf ihre Mitarbeiter äußert, wenn diese zumindest höchst fragwürdig zu nennende Produkte verkaufen müssen.“ Jens L. will die Schuld also ganz offensichtlich von sich weisen und macht die Deutsche Bank dafür verantwortlich, in die Spielsucht gerutscht zu sein. Laut ihm ginge es um schlechte Arbeitsbedingungen und einen enormen Druck, dem er nicht mehr standhalten konnte. Man kann fast davon ausgehen, dass er zumindest teilweise Recht damit hat.

Wenn Jens L. Gewinne erzielte, dann gab er das Geld nämlich nicht für sein Vergnügen aus, sondern trug es in seine Filiale in Buxtehude zurück und füllte die zuvor entleerten Kundenkonten teilweise wieder auf. Schlussendlich kommt er immer noch auf eine Veruntreuung von etwa 3,95 Millionen Euro. Bereits 2010 bemerkte man seine Taten und er wurde gekündigt. Seither macht er eine Therapie und hat nun einen neuen Job als Rettungssanitäter.

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