Casino hat das Nachsehen

In der Schweiz gelten ganz offensichtlich strenge Regeln. Ein Spieler, der zu spät von einer der Spielbanken gesperrt wurde, hat im Zeitraum von rund drei Jahren mehr als 3 Millionen Euro verloren. Da eine Sperrung nicht erfolgt ist, hat das Casino nun eine rekordverdächtige Buße zu zahlen. Etwa 2,42 Millionen Euro müssen an den Spieler gezahlt werden, denn das Casino selbst hätte erkennen müssen, dass der Gast gar nicht mehr hat spielen dürfen. Er war sogar ein Gast, den die Spielbank nur allzu gerne in ihren Räumlichkeiten begrüßte, denn natürlich hatte er als selbständiger Immobilientreuhänder genügend Geld, um sich an den Spielen – bevorzugt drei Slots – zu vergnügen. Es ging beim Spielen um unglaubliche Summen. Allein von Dezember 2005 bis November 2008 kam es an seinen Lieblingsautomaten zu Ausschütten in Höhe von rund 19,7 Millionen Euro.

Swiss Casino

Da man auch in Schweizer Casinos nicht immer gewinnen kann, verlor der Mann etwa 3,21 Millionen mehr als er gewonnen hatte. Bereits im Januar 2011 fiel der Eidgenössischen Spielbankenkommission auf, dass hier etwas nicht stimmen konnte. Ganz offensichtlich hatte der Mann ein Suchtproblem und hätte somit eigentlich gar nicht mehr spielen dürfen. Der Kommission wurde außerdem mitgeteilt, dass besagter Gast Gelder veruntreut hat und somit nicht sein eigenes Budget im Casino verzockte, sondern das der Klienten. Aus diesem Grund war auch ein Strafverfahren gegen ihn anhängig. Genau das hätte die Spielbank in der Schweiz prüfen müssen, bevor man den Mann zum Spielen zugelassen hat. Weil dem nicht so war, zahlt das Casino nun ein mehr als hohes Lehrgeld: 2,42 Millionen Euro.

Selbstverständlich wurde von Seiten der Genossenschaft zunächst genau geprüft, ob und in wieweit die Überwachungspflicht des Casinos vernachlässigt wurde. Die Spielbank musste sich nun dem Vorwurf stellen, sie habe den Mann nicht ordentlich beobachtet und auch die Checkliste, die bei auffälligen Spielern ausgefüllt werden muss, gibt es für diesen speziellen Gast nicht. Andernfalls wäre wohl viel früher aufgefallen, dass der Spieler weit mehr Geld in die Spielautomaten investiert als der Durchschnitt. Da keine Maßnahmen in dieser Form erfolgt sind, muss sich das Casino letztlich zum Teil für die Veruntreuung der Gelder verantworten und zahlt eine Buße, die womöglich in die Geschichte eingehen wird.

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