Casino taucht ab
Wer diese Schlagzeile liest, der könnte nun Betrug oder ähnliches vermuten. Für das 2004 gegründete Casino im Bayrischen Yachtclub ist die ganze Lage aber noch dramatischer, denn derzeit scheint es im See zu versinken. Mit Liebe zum Detail wurde die hochwertige Spielbank damals eingerichtet. Den Verein selbst gibt es seit dem Jahr 1888, und das neue Casino sollte eigentlich das Sahnehäubchen werden. In den Bau wurden alles in allem rund 3,9 Millionen Euro investiert. Ziel war es, ein unvergleichliches Ambiente zu schaffen und eine perfekte Mischung aus modern und klassisch auf die Beine zu stellen. Der Architekt Marco Götz, der die Planungen für das Casino übernahm, hatte wirklich großartige Ideen und kümmerte sich flugs um die Umsetzung seiner Ideen.
Eine Kleinigkeit hatten die Zuständigen allerdings übersehen: Das Casino befindet sich unmittelbar an einem See, dessen Ufer-Boden nicht das ist, was man als standfest bezeichnen würde. Für ein Projekt dieser Größenordnung hätten die Bauherren sich wohl besser einen anderen Platz überlegt, denn derzeit sackt das Casino zusehend ab. Seit 2004 rutschte das Gebäude bis zu zehn Zentimeter ab. Die Unkosten, die sich aus dem „Abtauchen“ ergeben, liegen bereits jetzt bei etwa 72.000 Euro. Derzeit kann wirklich niemand eine Prognose dazu abgeben, ob die Spielbank weiter im Schlamm des Seeufers versinken wird oder nicht. Wenn die Besitzer Glück haben, dann kommen lediglich noch ein paar Zentimeter hinzu und das Casino bleibt standhaft. Es gibt aber auch die Vermutung, dass schon jetzt eingegriffen werden muss, um Schlimmeres zu verhindern. Sollte dem so sein, müsste das Casino voraussichtlich für rund zwei Jahre schließen.
Der Bauausschuss, der aus immerhin fünf Personen bestand, hat sich viel Arbeit gemacht, um das Projekt auf die Beine zu stellen. Sie wurden sogar zu Investoren und spendeten insgesamt 600.000 Euro für den Bau. Derzeit muss die Frage geklärt werden, wer für diesen Rutsch in den Schlamm verantwortlich ist. Sollte es zum Schlimmsten kommen, haben die Gäste des Clubcasinos wohl bald nasse Füße. Die zuständige Baufirma will nichts mit dem Vorfall zu tun haben. Schließlich haben Ingenieure die Tiefe berechnet, und sie hätten es eigentlich wissen müssen.
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